Lade…

GEOCACHE ME IF YOU CAN.

Berühmte Straubinger ab 1800

Berühmte Straubinger ab 1800

Hallo liebe Geocacher!

Dieser Cache gehört zu einer 8-teiligen Cachereihe mit dem Titel „Geocache me if you can – Straubing, eine Stadt voller Rätsel“. Die Caches sind von 1-8 durchnummeriert, können aber in beliebiger Reihenfolge gelöst werden. Wer alle 8 Caches hebt, wird mit Koordinaten für einen traditionellen Cache belohnt, bei dem sich kleine Schätze mitnehmen lassen. Dazu finden Sie bei den Finals der 8 Caches jeweils eine einem Buchstaben zugeordnete Zahl, die dann zusammen die Koordinaten des Zusatzcaches ergeben.

Koordinaten Zusatzcache: N48°52.ABCD   E12°33.EFGH

WICHTIG:

Für die einzelnen nachfolgenden Stationen sind die Koordinaten bereits vorgegeben. Die jeweiligen Rätselergebnisse der Stationen werden erst am Ende für die Koordinaten des Finals benötigt.

Um die Caches lösen zu können, benötigen Sie entweder ein GPS Gerät oder ein Smartphone mit z.B. GoogleMaps. Die Eingabe erfolgt in Grad und Dezimalminuten nach dem Muster: NXX°XX.XXXX EYY°YY.YYYY

Also viel Spaß beim Suchen und Finden!

Kurzinfo:

Die Zeit ab dem 18 Jahrhundert ist mit der Sattelzeit und der beginnenden Industrialisierung als eine Zeit radikaler Umbrüche und Erneuerungen bekannt. Selbst Straubing, obwohl es eine recht regionale, ländliche Stadt ist, wird im besonderen Maße von diesen Entwicklungen betroffen, weil es dennoch erstaunlicherweise einige sowohl in der Kultur als auch in der Wissenschaft national und international bedeutende Persönlichkeiten hervorbrachte.

Länge ca. 2,6 km
Dauer ca. 35 min
Rollstuhl: nur bedingt (mit Begleiter, der den Cache hebt möglich)
Apotheken: Einhorn-Apotheke: Theresienplatz 8, Löwen-Apotheke: Ludwigsplatz 23, Theresien-Apotheke: Theresienplatz 17, Mohren-Apotheke: Ludwigplatz 41.
Öffentliches WC: Am Hagen 43, Theresienplatz 5

 

 

 

Station 1 Berühmte Straubinger ab 1800: Silhouettenbrunnen Bruder Straubinger (N48°52.80907 E12°34.18152)

Station 1: „Bruder Straubinger“

„Ey grüß dich, Broder Straubinger. Mir freut’s, dass ich dir sehe.“ lauten die Anfangsverse des Liedes über die wohl bekannteste literarische Figur Straubings. Dieses um 1820 herum vom Landshuter Medizinstudenshilouettenbrunnenneuten Carl Theodor Müller verfasste Sauflied begründete den Bruder-Straubinger-Kult. Neben Auftritten in vielen Gedichten, Volksliedern und Bildbüchern wurde ihm letzten Endes sogar eine Operette gewidmet. Deswegen ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass „Straubinger“ sogar als offizieller Begriff ins Grimmsche Deutsche Wörterbuch übernommen wurde. Zunächst wurde er als Sinnbild des Handwerksburschen (schlank, tüchtig und fröhlich) in Biedermeiertracht (Zylinder, Felleisen und Knotenstock)  dargestellt. Leider entwickelte sich im Laufe der Zeit auch eine weit weniger positive Bedeutung des Vagabunden, Strolchs, Diebes, Streuners usw. Dennoch entschloss sich seine Heimatstadt, ihn 1962 in Form einer Bronzestatue von Karl Tyroller zu verewigen. Nachdem diese dann 2005 wegen Umbaumaßnahmen an den Steiner-Thor-Platz versetzt wurde, errichtete man an der ehemaligen Stelle ein Wasserbecken mit einer Metallplatte, die die Silhouette des Bruder Straubingers zeigt.

 

 

Rätsel 1: Auf der Silhouette des Bruder Straubinger ist ein Spruch in zwei Teilen abgebildet. Dazu folgende Aufgabe: Die untenstehenden dreistelligen Zahlen stehen für Buchstaben im Spruch. Die Erste steht für Satzteil, die Zweite für Wort, die Dritte für Buchstabe. Sind zwei Buchstaben auf einem Bruchstrich, so heißt das, dass der im Alphabet mittig zwischen ihnen befindliche Buchstabe gesucht ist.

geocaching-formel1

Die Lösung X1X2X3X4 ist eine als Wort ausgeschriebene Ziffer, welche die Variable A ergibt.

Station 2 Berühmte Straubinger ab 1800: Alter Schlachthof (N48°52.90782 E12°34.88028)

Station 2: Hugo Heiss

nach_1800_schlachthof
Der alte Straubinger Schlachthof (Foto W. Schaffrath)

Hugo Heiss wurde am 5. August 1863 in Mallersdorf geboren. Der Tierarzt humanisierte mit seiner Erfindung, dem Schlachtschussapparat, den Schlachtprozess enorm. Außerdem veröffentlichte er auch bekannte Schriften wie „Das Betäuben von Tieren mittels blitzartig wirkender Betäubungsapparate“ und war zeitweilig als Tierarzt in München tätig. Darüber hinaus galt er auch als Revolutionär beim Bauen von Schlachthöfen und selbst in bedeutenden Städten (z.B. Istanbul) wurden seine Entwürfe genutzt. Den 1898/99 errichteten Schlachthof in Straubing, damals einer der modernsten in Europa, entwarf er nicht nur selbst, sondern er übernahm auch zeitweilig dessen Leitung. Hygiene hatte für ihn dabei immer höchste Priorität. Auf ihn lassen sich noch zusätzlich Erfindungen wie die „Klauenpresse“ und der „Tierleichenvernichtungsapparat“ zurückführen. Für seine Leistungen wurde er in vielen Tierschutzvereinen als Ehrenmitglied aufgenommen. Zusätzlich empfing ihn der österreichische Kaiser in einer Privataudienz und Rumänien und Frankreich verliehen ihm Orden. Schließlich verstarb er am 27. September 1936 in Straubing. An ihn erinnert der „Alte Schlachthof“ in Straubing.

Rätsel 2:  Auf dem Gebäude des alten Schlachthofes ist ein auch häufig auf Wappen vorkommendes Symbol abgebildet (z.B. auf dem Turm, links und rechts neben der Uhr). Bei diesem Zeichen handelt es sich um das Symbol der französischen Könige, welches eine Blume darstellt.

Übertragen Sie die Bezeichnung des Symbols zuerst in Zahlen (Einfachster Schlüssel A=1,…, Z=26). Dann berechnen Sie die Quersumme des Produktes aller Zahlen. Das Ergebnis ist eine zweistellige Zahl, deren Ziffern dem Variablenpaar B1B2 in gleicher Reihenfolge entsprechen.

Station 3 Berühmte Straubinger ab 1800: Fraunhofer-Geburtshaus (N48°52.93583 E12°34.26132)

Station 3: Joseph von Fraunhofer

nach_1800_fraunhofer
Büste am Geburtshaus (Foto W. Schaffrath)

 „Aproximerat sidera“ übersetzt „Er brachte die Sterne näher“ steht auf vielen Denkmälern Joseph von Fraunhofers, des wohl bedeutendsten Straubingers. Dabei hatte es dieser im Leben wahrlich nicht immer leicht. Als elfter Sohn einer eher ärmlicheren Glasmacherfamilie am 6. März 1787 geboren und mit zwölf Jahren bereits Vollwaise, wurde er in die Obhut eines strengen Münchner Glasschleifers gegeben, der ihm verbot, die Sonntagsschule zu besuchen. Überraschenderweise stellte sich gerade ein weiteres Unglück, nämlich dass das Haus seines Lehrmeisters einstürzte, als Glücksfall heraus. Denn er wurde von Kurfürst Max IV. Joseph von Bayern und dessen Geheimen Rat Joseph von Utzschneider gerettet. Insbesondere Letzterer ermöglichte ihm weitere Bildung und nahm ihn dann in sein mathematisch-mechanisches Institut in Benediktbeuern auf. Fraunhofer erreichte unter anderem große Neuerungen bei der Herstellung von optischem Glas für Präzisionsinstrumente. Um 1814 entdeckte er die nach ihm benannten Linien im Sonnenspektrum. Für seine Leistungen wurde ihm ein Adelstitel verliehen. Fraunhofer starb  am 7. Juni 1826. In Straubing erinnern sein Geburtshaus, in der nach ihm benannten Straße mit der Hausnummer 1, und ein Denkmal am Herzogsschloss an ihn. Auch die Stadthalle und eine Berufsschule wurden nach ihm benannt.

Rätsel 3: Das Geschäft, das nun im Fraunhofer-Geburtshaus ist, verfügt über ein seitwärts herausragendes Schild, auf dem das Verkaufsprodukt in 4 Farben dargestellt ist.lichtspektrum

Gesucht ist die Farbe, die von zwei im Schild vorkommenden, sich zueinander komplementär verhaltenden Farben im Lichtspektrum umrahmt wird, selbst aber nicht auf dem Schild vorkommt. Bei dieser Aufgabe werden nur die sechs traditionellen Spektralfarben (Violett, Blau, Grün, Gelb, Orange und Rot)  unterschieden.

 

1.Blau (17)                2. Orange (20)                      3. Violett (43)                       4.Rot (76)

Das Zahlenpaar, das hinter der Lösung in Klammern steht, entspricht dem Variablenpaar C1C2 in gleicher Reihenfolge.

 

Station 4 Berühmte Straubinger ab 1800: Schikaneder-Gedenktafel Zollergasse (N48°53.01432 E12°34.27518)

Station 4: Emanuel Schikaneder

papageno-schikaneder-177x300
Schikaneder als Papageno, 1791

Obwohl den meisten Menschen der Name Emanuel Schikaneder nichts sagt, so kennen sie dennoch sein berühmtestes Stück „Die Zauberflöte“, bei der er als Textdichter fungierte. Er wurde am 1. September 1751 in der Zollergasse geboren und sein Vater war Diener beim örtlichen Stadtpfarrer. Trotz dieser eher ungünstigeren Bedingungen gelang ihm dennoch eine Karriere. Zunächst war er als Stadt- und Wandermusiker unterwegs und schloss sich so 1773 der bekannten Theatergesellschaft von Franz Joseph Moser an, die er dann fünf Jahre später als Prinzipal übernahm. Dadurch machte er wichtige Bekanntschaften, wie die des österreichischen Kaisers und Wolfgang Amadeus Mozarts. Mit eben diesem arbeitete er später an der Zauberflöte, nachdem er 1789 nach Wien gegangen war, um das Theater  im Starhembergschen Freihaus auf der Wieden zu übernehmen. In diesem Theater fand auch die Uraufführung mit dem Autor selbst in der Rolle des Papageno statt. Allerdings starb er, nicht zuletzt aufgrund seines ausschweifenden Lebensstils, völlig verarmt in Wien am 21. September 1812. Eine schlichte Gedenktafel in seiner Geburtsgasse erinnert an ihn.

Rätsel: In der Nähe der Gedenktafel finden Sie ein Ladenschild, das eine Sonne darstellt. Wie viele Strahlen (gewellte und gerade) hat sie? Ziehen Sie nun 1 von dieser Zahl ab.

Das Ergebnis ergibt die Variablen D1 (Zehnerstelle) und 2 (Einerstelle).

Station 5 Berühmte Straubinger ab 1800: Flurldenkmal (N48°52.903 E12°33.887)

nach_1800_flurl_denkmal
Flurldenkmal (Foto W. Schaffrath)

Station 5: Mathias Flurl

Mathias Flurl wurde am 5. Februar 1756 in Straubing als Sohn einer Weberfamilie geboren und gilt als Begründer der bayerischen Mineralogie und Geologie. Entscheidend für seine Laufbahn war die schulische Förderung auf dem Straubinger Gymnasium durch Joseph Danzer, der im Sinne der Aufklärung großen Wert auf den naturwissenschaftlichen Unterricht legte. 1777 ermöglichte genau dieser dem Klassenbesten Flurl als Hilfslehrer mit nach München zu kommen, wodurch Flurl schließlich zum Professor ernannt wurde. Als Professor verfasste bis heute bedeutende wissenschaftliche Lehrwerke wie die „Beschreibung der Gebirge von Baiern und der oberen Pfalz“ mit der ersten geologischen Karte Bayerns. Für die Regierung erwies er sich außerdem als höchst profitabel, indem er nicht nur ein Porzellanvorkommen bei Mitterteich entdeckte, sondern auch die bayerische Salzgewinnung in Bad Reichenhall verbesserte. Deswegen wurde er geadelt und in die bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Zuletzt hochangesehen, starb er am 27. Juli 1823. Neben einer 1840 angebrachten Gedenktafel an seinem Geburtshaus in der Rosengasse wurde ihm 2006 auch ein Denkmal in einer Parkanlage in der Nähe des Pulverturms gesetzt. Zusätzlich trägt die kaufmännische Berufsschule seit 1997 seinen Namen.

 

Final Berühmte Straubinger ab 1800

Setzen Sie nun die in den vorherigen Aufgaben ermittelten Ziffern für die Variablen ein.

Koordinaten: N48° 5D1.AB1C1  E12° 3 D2.B2AC2

Hinweis Berühmte Straubinger ab 1800

Zusätzlicher Hinweis:

nz Obrfpuhatfjrt na qre Znhre  ROT-13-Dechiffrierungsschlüssel
 A  B  C  D  E  F  G  H I J K  L M
 N  O  P  Q  R  S  T  U V W X  Y Z
 Der Buchstabe oben entspricht entschlüsselt dem darunter stehenden und umgekehrt

 

 

Literatur:

Dorit-Maria Krenn: Straubinger – 23 kurze Portraits

Werner Schäfer: Straubings großes Kind der Wunder, in: Straubinger Rundschau vom  1. September 2012