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GEOCACHE ME IF YOU CAN.

Berühmte Straubinger vor 1800

Berühmte Straubinger vor 1800

Hallo liebe Geocacher!

Dieser Cache gehört zu einer 8-teiligen Cachereihe mit dem Titel „Geocache me if you can – Straubing, eine Stadt voller Rätsel“. Die Caches sind von 1-8 durchnummeriert, können aber in beliebiger Reihenfolge gelöst werden. Wer alle 8 Caches hebt, wird mit Koordinaten für einen traditionellen Cache belohnt, bei dem sich kleine Schätze mitnehmen lassen. Dazu finden Sie bei den Finals der 8 Caches jeweils eine einem Buchstaben zugeordnete Zahl, die dann zusammen die Koordinaten des Zusatzcaches ergeben.

Koordinaten Zusatzcache: N48°52.ABCD    E12°33.EFGH

 

WICHTIG:

Dieser Cache ist so konzipiert, dass jede Station einen Text mit interessanten historischen Fakten beinhaltet. Am Ende folgt ein Rätsel, mit dessen Lösung man die Koordinaten für die nächste Station erhält. Wer sich also den Spaß erhalten will, blättert jeweils nur EINE Seite auf, löst das Rätsel und blättert erst zur nächsten Station, wenn er davor steht.

Um die Caches lösen zu können, benötigen Sie entweder ein GPS Gerät oder ein Smartphone mit z.B. GoogleMaps. Die Eingabe erfolgt in Grad und Dezimalminuten nach dem Muster: NXX°XX.XXXX  EYY°YY.YYYY

Also viel Spaß beim Suchen und Finden!

 

Kurzinfo:

Denkt man an die Geschichte Straubings, darf man sicherlich nicht die berühmten Personen der schönen Stadt vergessen, denn einige von ihnen sind noch heute in vielen anderen Städten bekannt. Eine der berühmtesten von denen, die vor 1800 lebten und handelten, war Agnes Bernauer, die nach ihrer Liebesaffäre zum standeshöheren Herzog Albrecht 1435 in der Straubinger Donau ertränkt wurde.

Länge:   ca. 1,5 km
Dauer: ca. 20 min
Rollstuhl: geeignet
Apotheke: Einhornapotheke, Theresienplatz 8
Toiletten: Steiner-Thor-Platz, Steinergasse, Simon-Höller-Straße

 

Station 1 Berühmte Straubinger vor 1800) N48°52.821 E12°33.979

Station 1: Ulrich Schmidlulrich_schmidl

Als Teilnehmer einer 20-jährigen spanischen Expedition nach Südamerika 1533/34 zusammen mit „hundertfünfzig Hochdeutschen, Niederländern und Sachsen“ zeichnete Ulrich Schmidl, Sohn des reichen Straubinger Patriziers und Bürgermeisters Wolfgang Schmidl, vor anderen Conquistadoren seiner Zeit vor allem Eines aus: Er beobachtete die Eingeborenen sowie die Tier- und Pflanzenwelt äußerst genau und hielt seine Erlebnisse und Erfahrungen schließlich in Reiseerinnerungen fest. Somit gilt er als der erste Geschichtsschreiber Argentiniens und Paraguays. Zudem gründete er deren heutige Hauptstädte Buenos Aires und Asunción mit: „In diesem Ort haben wir eine Stadt gebaut, welche man gennent Buenas Aires – das ist zu Teutsch Guter Luft.“

Ulrich Schmidl kehrte nach seiner Expedition noch einmal nach Straubing zurück. Da er ein überzeugter Protestant war und auf die Aufforderung Herzog Albrechts V., sich auf den „rechten Glauben“ zu besinnen, nicht reagierte, verließ er schließlich die Stadt. Trotzdem sind noch einige Spuren des niederbayerischen Conquistadors in Straubing zu finden, wie zum Beispiel sein Geburtshaus am Ludwigsplatz 3.

 

Rätsel: schmidlgasse-neu

Sehen Sie sich in der Schmidlgasse mit den vorgegeben Koordinaten um. Sie sehen ein Parkschild.  Setzen Sie die Zahl der Höchstparkdauer für das erste X ein.Rechnen Sie nun für die nächsten beiden XX die Binärzahl 100001 um. Setzen sie die erste Ziffer dieser Zahl in das zweite X und die zweite Ziffer der Zahl in das dritte X.  Nun haben Sie die Koordinate für die nächste Station, also weiter geht’s.

N 48°52.9X6 E 12°34.1XX

Station 2 Berühmte Straubinger vor 1800

Station 2: Simon Höller

Simon Höller war nicht nur der Besitzer der oberen Stadtapotheke und übte mehrfaceinhorn-neuh das Amt der Bürgermeisters aus, sondern auch ein Geschäftsmann. Er war Kommandant des Straubinger Bürgermilitärs und verteidigte während der Belagerung Straubings durch schwedische Truppen im Dreißigjährigen Krieg die Stadt tapfer. Außerdem pflegte er verwundete Soldaten und in den nachfolgenden Pestjahren die Bürger. Wie er selbst in einem Brief an den bayerischen Kurfürsten schildert, „hätte [er sich] an einem sicheren Ort salvieren können“, aber er ist „doch zur Animierung der ganzen Bürgerschaft allzeit in der höchsten Gefahr zu Straubing verblieben“. Die zahlreichen Stiftungen des sehr frommen Mannes für die Kirchen und Klöster Straubings sind nicht nur eindrucksvolle Zeugnisse der Gegenreformation, sondern verweisen auch auf einen stolzen Mann, der Pracht und Repräsentation liebte. Er starb am 4. September 1675. Nach Auflösung seiner Gruft in der Kapuzinerkirche wanderte sein Schädel in das Gäubodenmuseum Straubing. Außerdem existiert auch die damalige „obere Apotheke“ noch, heute ist sie allerdings unter „Einhornapotheke“ bekannt. Im Verlagsgebäude des Straubinger Tagblatts, Ludwigsplatz 32, hat sich seine barocke Hauskapelle erhalten.

Rätsel:

Sie stehen nun vor einer Apotheke, die im ehemaligen Besitz von Simon Höller war. Richten Sie ihren Blick nach oben. Um die nächsten Zahlen herauszufinden, müssen Sie die Bögen entlang der Fassade des Hauses zählen. Das Ergebnis muss dann durch 2 geteilt werden und anschließend 4 subtrahiert werden, um das erste X zu erhalten. Um die fehlende Zahl vom Osten zu erhalten, müssen Sie die Hausnummer der Apotheke aufspüren, verdoppeln und 4 addieren. Das Ergebnis liefert die letzten beiden Koordinaten vom Osten.

N 48°52.X09 E 12°34.XX9

Station 3 Berühmte Straubinger vor 1800

Station 3: Matthias Obermayr

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Seitenaltäre Klosterkirche Windberg

Der Bauerssohn Matthias Obermayr aus dem Gäuboden erhielt durch seine Heirat mit einer Bildhauerswitwe nach seiner Lehr- und Wanderzeit eine der begehrten, durch die Zunft beschränkten Meistergerechtsamen. Einer der begabtesten Bildhauer und Stukkateure Niederbayerns nahm somit seine Arbeit auf, ihm gelang u.a. mit der Gestaltung des Auferstehungschristus für die Pfarrkirche St. Peter und der Kanzelstiege von St. Jakob der Durchbruch zu seiner Karriere. Besonders zeichnete ihn sein eigenwilliger, der Natürlichkeit verpflichteter Stil aus. Nachdem er 1755 den Festsaal im Benediktinerkloster Metten errichtet hatte, folgte nur ein Jahr später das „Jahr der schönsten Werke“, in dem er die Stuckarbeiten und Seitenaltäre in der romanischen Klosterkirche Windberg schuf. Der Kunsthistoriker Karl Tyroller beurteilte Obermayrs Arbeit mit den Worten „Mit blühenden, volkstümlichen Farben zaubert er intime Szenerien“ und „Die Stuckaltäre sind eine kunstgeschichtliche Sensation“. Obermayrs Kunst ist an mehreren Hausfassaden im Stadtkern zu erkennen, auch dort ist das heitere Spiel mit Muschelwerk, Blume und Rank zu erkennen. 1770 war allerdings die Zeit des überschäumenden, verspielten Rokokos vorbei und das Kunstschaffen in den bayerischen Landen begann zu erlahmen, was auch für Obermayr schwerwiegende Folgen hatte. Zu den wenigen Aufträgen gehörten lediglich der Hochaltar der Sossauer Wallfahrtskirche, die Ausstattung der Wallfahrtskirche Halbmeile bei Deggendorf und der Hoch- und Kreuzaltar in der Straubinger Bürgerspitalkirche. 1799 starb er verarmt.

Rätsel:
Sie sehen am Ludwigsplatz die Rokokofassaden des Geschäfts, dass sich über ein eierschalenfarbiges, ein weißes und ein rosafarbiges Gebäude verteilt. Zählen Sie die Köpfe, die sich beim Haupteingang als Türgriffe von einer Seite sehen lassen und addieren Sie anschließend 1. Das Ergebnis entspricht dem ersten X. Für das zweite und dritte X müssen sie die drei Hausnummern der drei Gebäude des einen Geschäftes zusammenzählen und anschließend 1 subtrahieren.
N 48°53.00X E 12°34.XX6

Station 4 Berühmte Straubinger vor 1800

Station 4: Jakob Sandtner

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Sandtnermodell, Gäubodenmuseum Straubing

Jakob Sandtner, Sohn eines Straubinger Krämers, war bekannt für seine Drechslerarbeiten und Kunstschreinereien. So schuf er beispielsweise die berühmten Holzmodelle der Städte Landshut, München, Ingolstadt und Burghausen, die heute im bayerischen Nationalmuseum zu sehen sind. Natürlich schuf er auch ein Holzmodell seiner Heimatstadt, nämlich das von Straubing, das er 1568 im Maßstab 1:1077 abschnitzte. Die Kopie des Straubinger Stadtmodells, das 1833 von dem Zimmerermeister Andreas Heigl angefertigt wurde, ist im Gäubodenmuseum Straubing zu besichtigen. Gefallen an dieser Arbeit fand vor allem Herzog Albrecht V., der daraufhin die Modelle der anderen bayerischen Städte in Auftrag gab. Mit dessen Tod jedoch verarmte Sandtner 1579 und zog schließlich von München nach Ingolstadt und offenbar weiter nach Venedig, denn die Worte „Jacoben Santnner, malern, zu einer Verzögerung auf seine vorhabende reiß nach Venedig zalt fl.20″ aus dem Jahre 1585 sind die letzte Nachricht, die sich von Sandtner findet. Jedoch spiegelt sich die Bedeutung seiner Person und vor allem die seiner Modelle noch heute in den altbayerischen Städten wider, weil wir ohne seine wunderbaren Holzmodellstädte nicht wüssten, wie sie im späten Mittelalter ausgesehen haben.

Rätsel:
Nun stehen Sie vor dem Gäubodenmuseum. Um die erste Zahl zu erhalten, müssen sie die Quersumme des Restaurantsnamens, und zwar nur des Namens, das sich gegenüber befindet, berechnen und 5 addieren. Zählen Sie die Löcher, die sich um die goldene Römermaske erstrecken und teilen Sie das Ergebnis durch zwei, um das zweite X zu erhalten. Die Löcher der Augen, der Nase und des Mundes werden nicht mitgezählt!
N 48°53.00X E 12°34.32X

Station 5 Berühmte Straubinger vor 1800

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Darsteller bei den Agnes-Bernauer-Festspielen (Foto: W. Schaffrath)

Station 5: Agnes Bernauer

Die Geliebte (vielleicht auch Ehefrau) Herzog Albrechts, Agnes Bernauer, folgte ihm in das Straubinger Herzogsschloss, da er dort Statthalter war. Albrechts Affäre mit der nicht standesgemäßen Agnes erregte den Unwillen seines Vaters, Herzog Ernsts, da er durch sie die Erbfolge in Gefahr sah. „Sein sun beladen sey mit einem poesen Weib.“ Deswegen wurde in Unwissenheit Albrechts auf einem Geheimtreffen beschlossen, die „Bernauerin“ aus Gründen der Staatsräson zu beseitigen. Schließlich wurde sie am 12. Oktober 1435 in der Straubinger Donau ertränkt. Nach ihrem Tod verdichteten sich die Berichte und Spekulationen: Sie soll eine Baderstochter gewesen sein. Zudem beschäftigt sie noch heute als Hexe, Märtyrerin und Badhur‘ die Historiker. Auch wenn die Bernauerin nur kurze Zeit im Herzogsschloss wohnte, hat sie Straubing durch ihr tragisches Ende zur „Agnes-Bernauer-Stadt“ erhoben. Noch heute sind einige Spuren in der Innenstadt sowie in der Altstadt zu finden. U.a. wird in einer der Kapellen der Kirche, vor der Sie sich gerade befinden, das Grab der Bernauerin vermutet. Auch stiftete Albrecht III. noch im Jahre 1435 eine ewige Messe und Jahrtag im angrenzenden Karmelitenkloster.

Rätsel:
So kurz vorm Ziel gibt es natürlich nochmal ein kniffliges Rätsel für Sie. Sie stehen nun vor einem sakralen Gebäude. Gegenüber dieser Kirche ist ein Geschäft, welches sich um eine Grundlage für den Alltag kümmert. Der Name dieses Geschäfts setzt sich aus zwei Wörtern zusammen. Zählen Sie die Position des zweiten Buchstaben des ersten Wortes im Alphabet ab und teilen Sie das Ergebnis durch neun, um das erste X zu erhalten. Für das zweite X nehmen Sie die Quersumme der Anzahl aller Buchstaben des Geschäfts und addieren Sie 1. Als Belohnung dürfen Sie natürlich eine Station weiter und sich auf das nächste Rätsel freuen.
N 48°53.X21 E 12°34.X23

Final Berühmte Straubinger vor 1800

Final: Herzogsschlosshierneiss-2

„Durch Herzog Ludwig IV. den Baiern, römischen Kaiser und deutscher König, und seine Heirat mit Margaretha von Hennegau-Holland waren die Herrschaften Hennegau, Holland, Seeland und Friesland wittelsbachisch geworden. Nach seinem Tod teilten sich seine Söhne das Erbe auf, die Brüder Wilhelm I. und Albrecht I. erhielten diese nördlichen Territorien zusammen mit einem Großteil Niederbayerns. Nach der Erkrankung Wilhelms regierte Albrecht als „gar großer Fürst“ fast fünfzig Jahre lang im Herzogtum Bayern-Straubing-Holland, das er zu internationalem Ansehen führte. Das Stadtbild der niederbayerischen Residenz- und Hauptstadt Straubing wurde in dieser Zeit entscheidend geprägt. Albrecht ließ nicht nur ein Herzogsschloss errichten, sondern holte auch die Karmeliten nach Straubing. Im 19.Jahrhundert benannte man die „Klostergasse“ daher wohl auch nach dem Klostergründer in „Albrechtsgasse“ um.“
(Zitiert mit freundlicher Genehmigung von Dr. Dorit-Maria Krenn, Stadtarchiv Straubing)

Hinweise Berühmte Straubinger vor 1800

Zusätzlicher Hinweis:

Orv qre Gerccr yvaxf  ROT-13-Dechiffrierungsschlüssel
 A  B  C  D  E  F  G  H I J K  L M
 N  O  P  Q  R  S  T  U V W X  Y Z
 Der Buchstabe oben entspricht entschlüsselt dem darunter stehenden und umgekehrt

 

Anhang:
Literaturtipp „Straubinger! 23 kurze Porträts“ von Dorit-Maria Krenn
Folder „Das Herzogtum Bayern-Straubing-Holland 1353-1425/29“,kostenlos erhältlich im Amt für Tourismus im Rathaus